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Vom Klang der Leier
Klingende Märchen
Begegnungen in Kirgisien

Vom Klang der Leier…

Bei meiner ersten Begegnung mit der Leier hatte ich das Gefühl, in eine besondere Klangwelt einzutauchen. Hülle und Weite, ferne tönende Vergangenheit und Beheimatung erlebte ich beim Spielen des Saiteninstrumentes.

Durch meine jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Instrument öffneten sich neue Klangtore und Spielräume. Sie setzten innere Prozesse in Gang, die meine Spielpraxis von Grund auf veränderten und zu neuen Formen der Improvisation und Komposition führten.

Die Leier, die ihren Ursprung im Zweistromland Mesopotamiens hat (3000 v. Chr.) und später eine bedeutungsvolle Rolle  im alten Griechenland spielte, wurde in der Neuzeit von der Harfe verdrängt und schließlich im 20. Jahrhundert wiederentdeckt.

Die heutigen Formen der Leier sind Nachbildungen des ursprünglich gespielten Instruments oder Weiterentwicklungen im Bereich der äußeren Form, des Tonumfangs und der Stimmungen.

Die Instrumente, die ich spiele, sind chromatisch gestimmt und haben eine rundliche Form. Diese Art von Leier wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert von Edmund Pracht und Lothar Gärtner entwickelt.

Ihr sphärischer Klang entführt den Zuhörer in geheimnisvolle Welten:

„Es begann völlig unerwartet mit dem Spiel zweier Sopranleiern, einem Stück von Max Gross. Die Leier, dieses so zerbrechlich und exquisit klingende Saiteninstrument, das auch die Griechen spielten, ist dem Wind ähnlich, wenn er in hängende Klangstäbe oder Röhren greift.
Das Zusammenspiel der Leiern entwickelte einen kristallinen Zweiklang, ein Zwiegespräch beider Instrumente, zart, bescheiden und kostbar. . . wie  mit Zustimmung des Zufalls dargereicht und mehr unter der Oberfläche wirkend, die Komposition wollte nicht alles zeigen und hörbar machen, nur andeuten, das meiste blieb im Innern des Zuhörers zu tun, so wie im Winter ja auch das meiste unter der Oberfläche spielt. Ich war dankbar dafür, solche Klänge sicher noch nirgends sonst gehört zu haben, was mir zugleich bekräftigte, dass die Musik nie aufhören wird.“

(Friederike Beck, Kolumnistin und Sängerin, anlässlich einer Veranstaltung mit musikalischen Beiträgen, bei der auch die Leier erklang)

Informationen und Bezugswege:
Kompositionen für Leier
CD Leier-Musik
Lyra: Ein wahres Märchen über die Herkunft der Leier (mit Erläuterungen zu historischem Hintergrund)

…zu den klingenden Märchen

Märchen sind Bilder oder Symbole für innere Prozesse und haben oft Initiationscharakter: Es werden Grenzen überwunden, Wagnisse eingegangen und unbekannte Welten betreten. Die Bildsprache der Märchen hat mich schon immer fasziniert und ihre Symbolik zum Komponieren angeregt.

In den klingenden Märchen tritt Musik in ein Zwiegespräch mit den Wortbildern. Über die Klänge werden Märcheninhalte lebendig. Sie weiten die Wahrnehmung und vertiefen das Hörerlebnis.

Im Verlag Ch. Möllmann sind vier außergewöhnliche Märchen mit begleitender Musik (als Notenbeilage) erschienen.
Die Schöpfungsgeschichte Vom Baum des Lebens erzählt von der Erschaffung der Erde (nach einem indianischen Märchen).

Informationen und Bezugswege:
Märchen mit Kompositionen

Begegnungen in Kirgisien

Seit einigen Jahren bin ich mit einer heilpädagogischen Einrichtung in Kirgisien in Kontakt und besuche regelmäßig das Land in Zentralasien.

Die Einrichtung „Ümüt-Nadjeschda“ (was „Hoffnung“ bedeutet), die ich und meine Frau in Kirgisien mit Musikkursen und Therapien unterstützen, betreibt integrative Schulen, Werkstätten und Kindergärten für behinderte Kinder und Jugendliche und finanziert sich fast ausschließlich über Spenden.  
 Auf unseren Reisen durch das gebirgige Land lernten wir das einfache Leben der Hirten und Farmersleute kennen. Dabei fand mein Lebensgefühl zurück zu scheinbar vertrauten Situationen und Begebenheiten, die spontan Resonanz und Heimatgefühle bei mir auslösten.                                                                                   

…als ich die Steppen und Berge in Kirgisien mit den zahlreichen Nomaden zum ersten Mal sah, stiegen vertraute Bilder in mir auf. Ich sah die Landschaft wieder, hörte ihre Geschichte und fand Spuren in ferne Zeiten, zu fernen Völkern und zu mir selbst…“ (Eindrücke bei der Entstehung des Romans „Aufbruch nach Westen“)

Im Zusammenhang mit der Tätigkeit in Zentralasien ist eine CD entstanden mit Ausschnitten aus Kirgisiens Nationalepos „Manas“ und Kompositionen von mir („Der Zauberstein“).

Die Einnahmen aus dem Verkauf der CD werden Ümüt-Nadjeschda als Spende überwiesen.

Informationen und Bezugswege:
CD Zauberstein